Auch wenn dies für Sie vielleicht ungewohnt tönt, aber aus meiner Sicht sind Sie sich begegnet, weil Sie - aus einer höheren Warte heraus gesehen - mindestens ein gemeinsames Thema haben, an dem Sie beide wachsen woll(t)en. Leider wussten Sie dies zum Zeitpunkt als Sie sich gegenseitig verliebten (noch) nicht und auch heute ist Ihnen dies vielfach nach wie vor nicht bewusst. Und da dieses Thema gegenseitig bearbeitet werden will, entstehen Abhängigkeiten die "Reibungen" verursachen und damit verbunden, in sich grosses Konfliktpotential bergen. Da wir von unserem/-r Partner/-in erwarten, dass er/sie uns kennt und (immer) liebevoll unterstützt und für ihn/sie da ist, und gleichzeitig durch diese Reibungsfelder immer wieder Konflikte ausbrechen die gegenseitig diese Erwartung in Frage stellt, besteht die Gefahr, dass sich die gegenseitige Kommunikation mehr und mehr auf das Notwendige beschränkt. Anstelle von Austausch entstehen Rituale, die vermeintlich Sicherheit geben aber diesen Austausch untereinander noch weiter einschränken (wie empfinde ich, wo stehe ich, was brauche ich, was wünsche ich - wo stehst Du, was beschäftigt Dich, wie kann ich Dich unterstützen). Falls es dann (doch) zu Streits kommt, fühlen sich beide verletzt und ziehen sich innerlich weiter zurück. Anstelle konstruktiver Liebe entsteht destruktiver Hass, der dann irgendwann zum "Unvermeindlichen" führt, nämlich zur Trennung. Leider kann mit dieser Trennung aber die für beide Partner so wertvolle Wachstumschance nicht genutzt werden und es besteht die Gefahr, dass in der nächsten Beziehung (mehr oder weniger) wieder das Gleiche passiert.